Ein einziges Mal hatte ich bisher einen Seehasen “live” in der Ostsee gesehen, schon ein paar Jahre her in Neuteschendorf. Jetzt endlich konnte ich auch mal einen fotografieren. Doch eines nach dem anderen.
Am vorletzten Wochenende sollte nun endlich mal Surendorf betaucht werden. Diverse Tauchkumpane hatten von dem Platz berichtet, wie spannend der doch sei usw. Die Besonderheit von Surendorf besteht in den unter Wasser verstreut liegenden Trümmern einer nach dem 2. Weltkrieg Krieg gesprengten Torpedoversuchanstalt, die eine Art künstliches Riff bilden.
Hinzu kam, daß zu dieser Jahresezeit (März/April) die Seehasen hier in die flacheren Regionen der Ostsee kommen, um ihre Eier abzulegen, so dass das Thema Unterwasserfotografie ganz klar in den Fokus rückte – Wortspiel bemerkt? 😉
Ohne auf die näheren Umstände einzugehen, weil doch etwas peinlich: Wir fanden die (reichlich vorhandenen) Trümmer unter Wasser nicht. Als Tauchlehrer darf man sich dann im Nachgang natürlich auch noch die Häme der anderen anhören, nach dem Motto, ob der Navigationskurs diesmal dran sei etc…. als Trost gab es zumindest ein (kaninchengroßes) Seehasen Weibchen auf dem sandigen Grund der Ostsee – allerdings zu scheu zum fotografieren.
Von so etwas lässt man sich natürlich nicht erschüttern, und so fuhren wir am letzten Wochenende wieder nach Surendorf. Zwar herrschte seit einigen Tagen Ostwind vor, so dass m
it guter Sicht unter Wasser nicht zu rechnen war, aber für die Seehasen nahmen wir das dann in Kauf – Unterwasserfotografie unter erschwerten Umständen 😉 Zwei Tauchgänge später war das Riff erkundet und ein Seehasen Mann mit Gelege abgelichtet. Wieder bewahrheitete sich das Prinzip: Nah ran ans Motiv und Blitz sorgfältig ausrichten. Das waren dann wohl die berühmten 15 Minuten Ruhm für den armen Fisch. Ich hoffe, ihm nicht zu viel Stress zu all seinen Vaterpflichten bereitet zu haben…
Fazit: Hartnäckigkeit zahlt sich dann manchmal doch aus. Und: Der Tauchplatz Surendorf ist tatsächlich so spannend und schön, wie immer behauptet.