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Tauchen auf Gozo – ein Kurzbericht

Zurück von der Insel Gozo, der “kleinen Schwester” von Malta. Nach 2006 war dies mein 2. Besuch hier. Dazu ein kleiner Bericht mit zum Thema Tauchen auf Gozo mit ein paar Bildern.

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Meerbarbenkönige / Ghasri Valley

Gozo hat sich in den letzten Jahren zu einem der Plätzen zum Tauchen im Mittelmeer entwickelt, was meiner Ansicht nach hauptsächlich an folgenden Gründen liegt: Das Tauchen auf Gozo kann eigenverantwortlich (die entsprechende Brevetierung vorausgesetzt) durchgeführt werden und das Preisniveau ist im Vergleich vor allem zu anderen Zielen im Mittelmeer als moderat zu bezeichnen.  So bezahlt man für unbegleitete Tauchengänge Stand heute bei z.B. der Tauchbasis “Atlantis” in Marsalforn nur € 96 für 6 Tage(!). Und vor allem: Das Tauchen ist wirklich schön.

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Drachenkopf / Wrack P31

Für jeden (Tauch-)Geschmack ist etwas dabei: Anfängerfreundliche Plätze wie Mgarr ix-Xini, einem einfach zu betauchenden Fjord mit kleinen Höhlen, oder auch für fortgeschrittene interessante Tauchplätze wie Double Arch, sowie die “Klassiker” wie das Blue Hole lassen keine Langeweile aufkommen.  Mit Atlantis waren auch wir – die  Reisegruppe der Tauchschule AquaMare – in dieser Woche unterwegs. Atlantis organisiert zudem auch Unterbringung – ein Teil der Reisegrupppe wohnte in den Appartments der “Atlantis Lodge” – und Mietwagen – praktisch. Stichwort Mietwagen: Wer hier Komfort erwartet wird enttäuscht.

Klapprige Jeeps und Kleinbusse sind die Regel. Nicht schlimm, da die Straßenverhältnisse passend sind: Viele der Tauchplätze erreicht man nur auf Holperpisten, die aus einem schmucken Mietwagen ohnehin binnen kürzester Zeit zum einer alten Möhre machen würden.

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Das typische Gozo-Tauchmobil

Außerdem herrscht Linksverkehr – Gozo/Malta kann seine britische Kolonialvergangenheit eben nicht ganz verleugnen. Nach 1-2 Tagen hat man sich daran gewöhnt – auch an die Schaltung der Jeeps, die eher einem Rührwerk ähnelt…

Hier noch ein paar Tipps:

  • Es hat sich bewährt den Aufbruch zu den Tauchplätzen etwas später als die anderen Tauchgruppen zu beginnen. Zum einem ist die Tauchbasis beim morgendlichen “Flaschenfassen” dann leer, zum anderen sind bei Ankunft am Tauchplatz die ersten Taucher schon wieder weg (auf dem Weg zum 2. Tauchplatz)
  • Mit z.B. einer 12er Flasche kann man – einen einigermaßen normalen Luftverbrauch vorausgesetzt – auch locker 2 Tauchgänge in moderater Tiefe machen. Man muss so nicht zum Füllen zwischen den Tauchgängen zur Basis zurück. Das klappt natürlich nur bei eher flacheren Plätzen.
  • Restaurant Tipp: In der Xwejni Bay kann man für kleines Geld nach dem Tauchgang am ansässigen Kiosk (mit Sitzgelegenheiten und Schirmen) entspannt Pizza oder Burger nebst Dekobier bekommen. Sehr empfehlenswert.
  • Buchtipp: Tauchen auf Gozo von Klaus-Thorsten Tegge . Für alle wichtigen (Land-)tauchplätze bietet dieses Buch griffige Tauchplatzbeschreibungen. Die Aufmachung ist eher schlicht, aber inhaltlich prima. Wer es etwas aufwendiger gestaltet mag, greift zu Tauchreiseführer Gozo – ebenfalls ein sehr empfehlenswertes Buch, wenn man auf Gozo selbständig tauchen möchte.

Tauchplätze – eine Auswahl

Folgende Tauchplätze haben wir (u.a.) betaucht:

  • Xwejni Bay – Schöner anfängertauglicher Platz, an dem wir auch einen Nachtauchgang gemacht haben: Einige Oktopusse, eine Sepia, ein Kalmar, sowie ein Bärenkrebs waren allein auf diesem Tauchgang zu sehen.
  • Mgarr ix-Xini – Entspannter Tauchgang in einem “Fjord” mit vorgelagertem Badestrand. Auf den ausgedehnten Sandflächen findet sich reichlich Leben wie Plattfische, Petermänchen usw.
  • Gahsri Valley – Nach
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    Tauchplatz Comino Caves

    einem (in voller Ausrüstung wirklich anstrengendem) rund 100 Treppenstufen langen Abstieg in (wiederum) einen “Fjord” wird man mit einem schönen Tauchgang belohnt. Viel Fisch, und eine Höhle (“Cathedral Cave”)
    mit der Möglichkeit des Auftauchens innerhalb der Höhle in einer luftgefüllten Kuppel – der Höhlenausgang schimmert blau durch die Wasseroberfläche…

  • Double Arch – Start ist unweit der Xwejni Bay. Nach ca. einer 1/4 Stunde über eine Seegraswiese Kurs Nord gelangt man zu einem “Drop Off” und schließlich zu den doppelten Torbögen. Der erste Bogen kann in ca. 25 Metern durchtaucht werden. Auf dem Rückweg dann für uns als Zugabe einen Schwarm Barrakudas… sehr schöner Tauchgang.
  • Blue Hole – Durch den fast kreisrunden Einstieg geht es in die Tiefe. Der Blick zurück nach oben eröffnet wunderbare Lichtspiele durch die einfallende Sonne.
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    Austauchen…

    Leider ist dieser Platz – wie auch Inland Sea – ein absoluter Touristenmagnet und daher komplett überfüllt (nicht nur mit Tauchern) Kann man machen, muss man aber nicht.

  • Comino Caves – Bootstauchgang. Kleine Höhlen durchziehen diesen Küstenbereich der Insel Comino. Hinzu kommen  Schwärme von Fischen (Brassen etc.), die hier – angefüttert durch die Touristen – standorttreu anzutreffen sind.
  • Wrack der P31 – Bootstauchgang.  Ein zur “Taucherbespaßung” versenktes Minensuchboot der NVA liegt hier in ca. 18-19m auf dem hellen Sandboden. Anfängerfreundliches und entspanntes Wracktauchen.
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Die Reisegruppe

Außerdem möchte ich hervorheben, dass die ganze Woche insbesondere durch die tolle Gruppe zu einem solchen Erfolg geworden ist. Die Mischung machts eben 🙂 Danke an alle Reiseteilnehmer und besonders an meine Buddies Sabrina und Stefan!

Fazit: Tauchen auf Gozo ist auf jeden Fall lohnenswert. Es wird sicher nicht das letzte Mal gesen sein, dass ich dort war. Nächstes Jahr ist wieder ein Gruppenreisen geplant…